Qi Gong und Anwendungsbereich in der Medizin

Qi Gong

Qi Gong (deutsche Schreibweise auch: Chigong) ist ein chinesischer Begriff, der sich aus zwei Wortteilen zusammensetzt. Zum einen Qi, das so viel wie Lebensenergie bedeutet und zum anderen Gong, was man frei mit den Worten Übung oder Aktivität übersetzen kann. Neben vielen anderen Anwendungsbereichen hat Qi Gong auch großen Einfluss auf die chinesische Medizin. Ziel der Anwendung von Medizinischem Qi Gong ist die Prävention, Gesunderhaltung und die Therapie von chronischen Erkrankungen sowie die Linderung von Beschwerden und Schmerzen im Laufe einer Rehabilitation.

Was ist Qi Gong?

Qi Gong ist eine aus China stammende und im Bereich Meditation und Konzentration eingesetzte Bewegungsform, die zur Aktivierung Körper und Geist beitragen soll. Zu den verschiedenen Aktivierungsformen zählen Körper-, Meditations- und Atemübungen. Sinn der Übungen soll die Harmonisierung und vor allem die Regulierung der Qi-Energien im Körper sein. Wie bereits erwähnt, setzt sich der Begriff Qi Gong aus zwei Worten zusammen. Als Qi wird die Lebensenergie eines jeden Menschen verstanden, die bereits vor der Geburt aufgrund vererblicher Anlagen festgelegt wird. Nach der Geburt hat jeder Mensch die Möglichkeit, seine Energie durch gesunde Lebensführung, ausgewogene Ernährung und Qi Gong aufzuladen bzw. zu regulieren und zu stärken.

Ursprünge des Qi Gong

Die Anfänge des Qi Gong liegen weit zurück. Einzelne Teile oder Übungen des Qi Gong können bereits auf eine über 5000 Jahre alte Tradition zurückblicken. Der heutige Name Qi Gong wurde erstmals von dem berühmten Daoisten Xu Xun erwähnt. Auch in religiösen Kreisen erfreut sich das Qi Gong großer Beliebtheit. Vor allem im Daoismus, Buddhismus und Konfuzianismus wird Qi Gong gerne eingesetzt und von Kloster zu Kloster weitergegeben. Seit jeher spielt das Qi Gong eine große Rolle in der Gesundheitsvorsorge Chinas. Erstmals verwendete der chinesische Arzt Liu Guizhen in den 1950er Jahren die Gesundheitsübungen des Qi Gong für die Stabilisierung des Energiehaushaltes und zur Linderung von Schmerzen sowie der Prävention von Krankheiten bei seinen Patienten. Dadurch wurde das Qi Gong im 20. Jahrhundert auch wieder im Bereich der modernen Medizin populär.

Medizinisches Qi Gong

Wie auch Akupunktur, Akupressur, Tuina (= chinesische Massage) und Kräutertherapien ist Qi Gong Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Das Ziel aller dieser Teilbereiche ist gleich, es soll zu einer Regulierung des Energiehaushaltes kommen und neue Energie zugeführt werden.

Die Übungen des Qi Gong wurden einst zur Stärkung der körperlichen und geistigen Gesundheit entwickelt und wurden so aufgebaut, dass sie von jedem Menschen, egal in welchem Alter und egal, mit welchem Wissen und welcher körperlichen Konstitution, durchgeführt werden können. Durch die besonderen Atemübungen und Bewegungsübungen des Qi Gong kann der Körper neue Energie aufnehmen und das Qi sammeln. Durch diese Form der Energieaufnahme werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und das Immunsystem gestärkt. Dadurch ist der Körper nicht nur gegenüber neuen Erkrankungen gefeit, sondern kann auch bei chronischen Krankheiten eine gewisse Stabilisierung und Harmonisierung erreichen.

Die Lehre des Qi Gong stellt viele tausend Übungen bereit, die nach den Bedürfnissen eines Menschen und dem Beschwerdebild des Übenden ausgewählt werden können. Alle Formen von medizinischem Qi Gong, die in China zur Heilung von Schmerzen und Krankheiten entwickelt und verwendet werden, wurden von der Internationalen Qi Gong Gesellschaft überprüft und auf Ihre Wirksamkeit getestet. Gerade in China gibt es sehr viele Kliniken, welche sich auf Medizinisches Qi Gong spezialisiert haben, und sehr gute Heilungserfolge vorweisen können. Wer in Deutschland Medizinisches Qi Gong unterrichten oder anwenden will, muss eine Ausbildung im Ausmaß von 300 Stunden nachweisen.

Krankheitsheilung mit klassischem Medizinischem Qi Gong

Da die Krankheitsursache nach TCM meist im gestörten Qi-Haushalt liegt, muss der eigentliche Ursprungszustand wieder hergestellt werden. Genau das ist die Aufgabe des Qi Gong. Mittels der Übungen des Qi Gong können Energiestau oder Mangelzustände behoben werden und der Energiezufluss wieder gewährleistet werden. Der Vorteil von Qi Gong gegenüber anderen Heilungsmitteln wie Medikamenten, Akupunktur oder Kräutermedizin liegt darin, dass es sich um eine aktive Heilung in Form von Bewegung handelt. Qi Gong lebt von der Eigeninitiative des Menschen. Weitere Vorteile von Qi Gong sind, dass es keine Nebenwirkungen hat und keine Kosten verursacht. Was manche Menschen vielleicht als Nachteil ansehen werden ist, dass man selbst aktiv werden muss und es kein Wundermittel ist, das sofort wirkt.

Für wen ist Qi Gong gemacht?

Grundsätzlich kann jeder Qi Gong erlernen. Qi Gong ist für Menschen, die sich wohl fühlen oder wieder wohl fühlen wollen und Krankheiten vorbeugen möchten. Aber auch für Menschen, die von der Schulmedizin therapiert werden, in einer Lebenskrise stecken, sich in Rehabilitation befinden oder keine Hilfe vom Arzt bekommen haben.

Wir hoffen wir konnten Ihnen in unserem heutigen Artikel eine sehr interessante Form der Heilung mit Hilfe von Bewegungs- und Atemübungen näher bringen, welche sich in China schon seit mehreren tausend Jahren großer Beliebtheit erfreut. Probieren Sie es selbst und gewinnen Sie neue Lebensenergie und ein neues Wohlgefühl im Alltag durch die Übungen des Qi Gong.

Markiert mit , , .Speichere in deinen Favoriten diesen Permalink.

One Response to Qi Gong und Anwendungsbereich in der Medizin

  1. Christoph sagt:

    Toller Blog! Mir gefallen die Artikel sehr gut! Weiter so!
    Mfg, Chris

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *


*