Karate – ein Überblick über die Geschichte und Stilrichtungen

KarateKarate, was ins Deutsche übersetzt so viel wie „leere Hand“

bedeutet, ist eine traditionsreiche Kampfkunst, deren Anfänge sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Einst verschmolzen okinawische Traditionen mit chinesischen Einflüssen und verbreiteten sich erst bis nach Japan und nach dem 2. Weltkrieg unter dem Namen Karate über die ganze Welt. Fast jedem Sportbegeistertem ist Karate ein Begriff. Für die Meisten ist es jedoch nur ein Kampfsport wie jeder andere, doch hinter der Kampfkunst Karate steckt vieles mehr. In unserem heutigen Blogartikel möchten wir Ihnen die Entstehungsgeschichte, die Prinzipien sowie die unterschiedlichen Stilrichtungen von Karate näherbringen.

Die Ursprünge und die Entstehung von Karate

Der Ursprung von Karate ist in der Zeit um 500 v. Chr. zu suchen. Da die chinesischen Mönche zu dieser Zeit keine Waffen tragen durften, entwickelten sie aus den erlernten Meditationsübungen und Atemübungen in Verbindung mit gymnastischen Übungen eine neue Kampfkunst, welche zur Selbstverteidigung dienen sollte. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die gymnastischen Übungen auf Ratschlägen indischer Ärzte aufbauen, welche mit dem Buddhismus nach China gelangten. Ausgehend von China verbreitete sich das neu entwickelte Karate, das anfangs noch den Namen „China-Hand“ trug über die Inselgruppe von Okinawa bis nach Japan.

Die Prinzipien des Karate

Die Kampfkunst des Karate ist vor allem geprägt durch Schlag-, Stoß- sowie Tritt-Techniken. Auch Fußfegetechniken und spezielle Blocktechniken werden von den Schülern des Karate erlernt. Fortgeschrittene Schüler machen sich auch mit Hebel und Wurftechniken sowie Würgegriffen und Nervenpunkttechniken vertraut. Die Prinzipien des Karate beinhalten grundsätzlich kein Waffentraining, dennoch wird vereinzelt das Training mit Kobudowaffen geübt.

Karate ist einer der Hauptvertreter der Äußeren Kampfstile, bei welchen im Gegensatz zu den Inneren Stilen besonders Augenmerk auf physische Kraft sowie die Steigerung der Muskelkraft und Beweglichkeit gelegt wird. Die Abhärtung der Gliedmaßen, wie man sie teilweise aus Hollywood-Filmen mit Karate in Verbindung bringt, ist heute hingegen weniger populär. Dennoch wir der sogenannte Bruchtest (jap. Tameshiwari) von einzelnen Karateschülern immer noch trainiert.

Die Stilrichtungen des Karate

Das japanische Karate kennt in seiner heutigen Form 4 große Stilrichtungen.

Goju-ryu

Dieser Karate-Stil entwickelte sich einst aus dem Naha-te und geht laut Überlieferung auf Kanryo Hifaonna, welcher von 1853 bis 1915 lebte, zurück. Im Goju-ryu wird besonders großen Wert auf weiche Bewegungsabläufe gelegt. Essentieller Bestandteil dieses Stils sind kreisförmige Abläufe und schnelle explosive Gegenangriffe.

Shito-ryu

Gegründet wurde diese Stilrichtung in den 1920er Jahren von Kenwa Mabuni (1889 – 1952). Er basiert ebenso wie der Goju-ryu Stil auf Naha-te, vereint aber zusätzlich Teile des Shuri-te. Besonderer Fokus bei Training dieses Stiles wird auf Kraft und Ausdauer gelegt, da viele Techniken des Shito-ryo Stiles enorme Kraft erfordern.

Shotokan

Das Shotokan-Karate wurde vom renommierten und sehr bekannten Karate-Meister Funakoshi (1868 – 1957) entwickelt. Funakoshi war einer der Vorreiter im Bereich Karate in Japan und wird daher als Begründer moderner Karatetechniken angesehen. Diese Stilrichtung besticht durch sehr tiefe Kampfpositionen und geradlinige Techniken.

Wado-ryu

Beim Wado-ryu Stil stehen vor allem die Beweglichkeit und das Ausweichen von Angriffen im Vordergrund. Beim Wado-ryu steht Meditation in Bewegung und Spiritualität im Vordergrund.

Karate in Deutschland

Karate wurde erst als eine Unterkategorie von Judo in Deutschland gelehrt, da der deutsche Judoka Jürgen Seydel auf einem Judo Lehrgang in Frankreich erstmals durch die Anwesenheit des Karate-Meisters Mirakami mit diesem neuen Sport in Kontakt kam. Erst einige Jahre später 1961 wurde der erste deutsche Dachverband der Karateka gegründet.

Schnell erlebte Karate in Deutschland einen Boom und viele Fitness- und Sportbegeisterte begangen diese neue Sportart zu trainieren. Den größten Zulauf erhielten die Karate-Vereine während den 1970er, 1980er und 1990er Jahren. In Deutschland gilt der Shotokan-Stil als der am weitesten verbreitete Kampfstil des Karate.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen einen kurzen und informativen Überblick über die Entstehung, die einzelnen Kampfstile und die Verbreitung von Karate in Deutschland geben. Karate gehört wohl zu den bekanntesten äußeren Kampfstilen weltweit und hat aufgrund seiner Entstehungsgeschichte und den vielen verschiedenen Stilrichtungen und Kampfausrichtungen eine interessante Entstehungsgeschichte hinter sich.

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