In diesem Blogartikel möchten wir kurz die Prinzipien und Grundlagen der äußeren Kampfkünste vorstellen.
Die fernöstlichen Kampfstile werden grundsätzlich in 2 große Gruppen unterteilt. Zum einen werden die Kampfkünste in äußere und innere Stile unterteilt, zum anderen wird zwischen nördlichen und südlichen Kampfstilen unterschieden. Heute möchten wir uns im Speziellen mit den äußeren Kampfstilen Asiens befassen.
Die äußeren Kampfstile tauchten zuerst im Westen Chinas auf.
Zu den bekanntesten Vertretern der äußeren Stile gehören Judo, Karate, Thaiboxen und Tae-kwon-do sowie viele Kung Fu-Systeme.
Im Unterschied zu den inneren Kampfstilen wird bei den äußeren Stilen das Hauptaugenmerk auf physische Kraft gelegt. Das Training ist so konzipiert, dass es zur Steigerung von Muskelkraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit beiträgt. Der Grundgedanke der äußeren Stile folgt dem Grundsatz, dass je besser die Kondition des Kampfsportlers ist, desto effektiver lassen sich die Kampftechniken umsetzen. Aus diesem Grund ist das Training der äußeren Kampfstile sehr leistungsorientiert. Neben dem körperlichen Training wird zusätzlich auch die Psyche trainiert. Der Sympathikus, ein Teil des Nervensystems, wird ebenso wie die reine Muskelkraft trainiert. Der Sympathikus aktiviert die Muskel- und Nervenzellen und ist für das Tätigen schneller Bewegungen zuständig. So wird Reaktionszeit und Explosivität geschult. Waffen kommen sowohl bei den äußeren, als auch bei den inneren Kampfkünsten zum Einsatz.
Die Hauptvertreter der äußeren Kampfstile kurz vorgestellt:
Japanische Kampfstile:
Karate
Karate (zu Deutsch: leere Hand) wird vor allem von Schlag-, Stoß- und Tritttechniken geprägt. Im fortgeschrittenen Training werden auch vereinzelt Hebel und Würfe in das Trainingsprogramm eingebaut. Meister des Karate beherrschen auch Nervenpunkttechniken, welche jedoch nur gezielt und unter Bedacht eingesetzt werden sollten. Beim Karate wird sehr hoher Wert auf Kondition und Beweglichkeit gelegt. Auch die Abhärtung der Gliedmaßen wird trainiert. Dazu wird der sogenannte Bruchtest (japanisch: Tameshiwari) – also das Zerschlagen von Brettern oder Ziegeln – angewandt.
Judo
Judo ist eine japanische Kampfkunst, deren Prinzip der These „maximale Wirkung bei einem Minimum an Aufwand“ folgt. Entwickelt wurde die Lehre des Judo von Kanō Jigorō Anfang des 20. Jahrhunderts. Judo Kämpfer werden auch als Judokas bezeichnet, wobei die Nachsilbe „Ka“ die Bedeutung von „jemand, der in etwas bewandert ist“ hat. Der Lehre des Judo, welche einen Weg zur Leibesertüchtigung darstellen soll, liegen 2 Prinzipien zugrunde. Eines der Prinzipien ist das gegenseitige Helfen zu Fortschritt und Wohlergehen (Prinzip jita kyōe), das andere der bestmögliche Einsatz von Körper und Geist (Prinzip seiryoku zenyō).
Koreanischer Kampfstil:
Tae-kwon-do
Tae-kwon-do ist ein koreanischer Kampfsport, welcher sehr auf Schnelligkeit und Dynamik sowie Beweglichkeit ausgerichtet ist. Die 3 Silben des Namens stehen für Fußtechnik (Tae), Handtechnik (kwon) und Weg (Do). Im Tae-kwon-do dominieren Fußtechniken und werden deutlich öfter eingesetzt als bei anderen Kampfstilen. Weltweit gibt es grundsätzlich 3 Tae-kwon-do Stile, welche sich vor allem in der Formausübung (Hyeong, Tul und Poomse) unterscheiden. Die 3 Stile sind ITF traditionell, ITF reformiert und WTF. Als die 5 Grundprinzipien des Tae-kwon-do gelten Höflichkeit, Integrität, Durchhaltevermögen, Selbstdisziplin und Unbezwingbarkeit.
Chinesischer Kampfstil:
Zu einem der bedeutendsten Vertreter des äußeren chinesischen Kampfstils gehört das Shaolin Kung-fu. Dabei ist der südliche und nördliche Shaolin Stil zu unterscheiden. Die geografischen und historischen Unterschiede sowie die unterschiedliche Konstitution der Chinesen haben in der Vergangenheit unterschiedliche Kampfstile hervorgebracht.
Nördliches Shaolin Kung-fu:
Der nördliche Kung-fu Stil zeichnet sich durch Kraft und Power aus. Beintechniken und Fußtechniken stehen hier im Vordergrund. Es kommen auch Waffen wie Krummsäbel, Speer, Langstock oder Hellebarde zum Einsatz. Die bekanntesten und am meisten verbreiteten Tierstile des nördlichen Shaolin Kung-fu sind Kranich, Gottesanbeterin und das Pferd.
Südliches Shaolin Kung-fu:
Der Kampfstil des Südens ist im Gegensatz zum nördlichen Stil nicht so sehr von reiner Muskelkraft geprägt, sondern von Meditation und Kontemplative. Schüler des südlichen Shaolin Kung-fu kämpfen eher zurückhaltend und defensiv, setzten aber gekonnt ihre Explosivität und Schnelligkeit ein, um den Gegner zu überraschen. Typisch für den südlichen Stil sind Techniken mit den Armen. Die typischen Tierstile sind Kranich, Schlange, Tiger, Drache und Leopard.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen in diesem Blogartikel einen kurzen Überblick über die Grundprinzipien und Kampftechniken sowie die regionalen Unterschiede der äußeren Kampfstile verschaffen. Wir werden uns in einem der nächsten Artikel detaillierter mit den äußeren Kampfkünsten auseinandersetzen und die Hauptvertreter näher beschreiben.