In diesem Artikel möchten wir uns näher mit dem äußeren Kampfstil Shaolin Kung-fu befassen
und die Entstehung sowie die Prinzipien des Kung-fu etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Entwicklung des Shaolin Kung-fu
Die Kampfkunst des Shaolin Kung-fu ist bereits mehr als 1500 Jahre alt und wurde von chinesischen Mönchen entwickelt. Die Grundlagen der Kung-fu Technik liegen in den 18 Übungen des Luohan, welche eigentlich der Gymnastik bzw. Körperertüchtigung dienten. Diese 18 Übungen sollten vor allem
nach stundenlanger Meditation angewandt werden.
Die einzelnen Stile des Shaolin Kung-fu wurden von den Mönchen unter Beobachtung verschiedener Tiere im Kampf entwickelt. Dabei haben Sie die Bewegungen der Tiere auf den Menschen übertragen und daraus eine Kampfkunst entwickelt. Der eigentliche Grundgedanke hinter der Entwicklung eines solchen Kampfstils war die Selbstverteidigung bei Überfällen während der stundenlangen Meditation. Aus den Beobachtungen der Mönche gingen berühmte Tier-Kampfstile wie Tiger, Drache, Storch, Leopard, Adler, Affe, Löwe und Storch hervor. Diese Tierstile sind für das Shaolin Kung-fu typisch und werden immer noch gelehrt.
Shaolin Kung-fu – Charakteristik
Das Shaolin Kung-fu setzt extreme körperliche Ausdauer und Disziplin voraus, da der Kampfstil perfekte Kondition, Koordination und Schnellkraft erfordert.
Das Shaolin Kung-fu wird grundlegend in 2 richtungsweisende Stile unterteilt. Man unterscheidet das nördliche Shaolin Kung-fu und das südliche Shaolin Kung-fu. Während der nördliche Stil von aggressiven und kraftorientierten Techniken geprägt ist, wird beim südlichen Shaolin Kung-fu Stil vor allem Wert auf Schnelligkeit und Zurückhaltung gelegt. Ziel des südlichen Stils ist es, den Gegner zu überraschen. Außerdem wird mehr mit den Armen als mit den Beinen gearbeitet.
Trainingsmethoden des Shaolin Kung-fu
In den Shaolin-Schulen trainieren die Shaolin Mönche nach der Pflaumenblüten-Pfahl-Kung-fu-Methode und der Absichts-Pfahl-Kung-fu Methode.
Pflaumenblüten-Pfahl Methode
Hier wird mit Langstockformen trainiert. Die Waffen und Arme werden bei dieser Trainingsmethode dauernd in kreisenden Bewegungen geführt. Dies wird soll im übertragenen Sinne herabfallende Pflaumenblüten daran hindern den Boden zu berühren.
Die Übungen werden oft auch auf imaginären Pfählen durchgeführt. Dies soll die Konzentration fördern und schulen.
Absichts-Pfahl Methode
Bei der Absichts-Pfahl Methode werden Kraft, Konzentration und Geist geschult. Ziel ist es, innere und äußere Ruhe zu erlangen.
Die Kultur der Shaolin
Mittlerweile kennt man weltweit mehr als 350 verschiedene Shaolin Stile, die aus verschiedenen Shaolin-Klöstern stammen. Alle chinesischen Herrscher werden im Shaolin unterrichtet und in einer Shaolin-Schule ausgebildet. Die Meister des Shaolin verfügen daher meist auch über großen politischen und gesellschaftlichen Einfluss. Shaolin-Kloster sind immer auch Orte und Zentren von Wissenschaft, Philosophie und Religion. Sie hatten und haben fast den Rang einer Universität.