Der Beitrag Tae-kwon-do – Was verbirgt sich hinter der koreanischen Kampfkunst? erschien zuerst auf Ratgeber-Blog zur fernöstlichen Kampf- und Lebenskunst.
]]>Um die Ursprünge von Tae-kwon-do zu verstehen, muss man etwas in die Geschichte Asiens im Speziellen in die Geschichte Koreas eintauchen. Im 1. Jahrhundert nach Christus war das Gebiet des heutigen Koreas in 3 Königreiche – Goguryeo im Norden, Baekje im Südwesten und Silla im Südosten – unterteilt. Das Königreich im Norden war das Größte und Mächtigste der 3, was dazu führte, dass der Süden ständig nach neuen Verteidigungsformen trachtete. Eine dieser hatte die Errichtung des Hwarang-Do zur Folge, was dazu dienen sollte, die Jugend in Wissenschaften und vor allem in der Selbstverteidigung zu lehren. Der Grundstein für das heutige Tae-kwon-do war somit gelegt. Auch während der folgenden Dynastien erfreute sich die Kampfkunst großer Beliebtheit und wurde stets weiter perfektioniert. Erst unter der Herrschaft der Mongolen wurde die Ausübung von Kampfkünsten verboten, Tae-kwon-do wurde seitdem nur mehr von kleinen Gruppen im Verborgenen trainiert. Auch im 20. Jahrhundert sollte sich die Verbreitung des Tae-kwon-do zunächst schwierig gestalten. Nachdem Groß-Korea in den Folgejahren von 1910 von Japan annektiert wurde, kam es zu einer systematischen Unterdrückung des Kultur- und Geschichtsgutes Koreas. Diese Unterdrückung galt auch für die traditionellen koreanischen Kampfkünste. Die japanischen Eroberer brachten ihre eigenen Kampfkünste wie Jiu Jitsu, Judo oder Karate nach Groß-Korea. Aber gerade diese Unterdrückung des Tae-kwon-do und der eigenen Kultur vereinte die Koreaner und verschaffte der Kampfkunst einen neuen Aufschwung. Tae-kwon-do wurde vermehrt im Verborgenen trainiert und nach der Niederlage der Japaner im Jahre 1945 bestand großes Interesse das einstige Kulturgut der breiten Masse zugänglich zu machen. Seit diesem Zeitpunkt verbreitete sich die Kampfkunst Tae-kwon-do sehr stark.
Durch das kontinuierliche Training und die Stärkung der Disziplin soll der Tae-kwon-do Schüler seinen Geist schulen und die Ziele, welche als die „Prinzipien des Tae-kwon-do“ gelten, erreichen.
1. Ye-Ui, die Höflichkeit
2. Yom-Chi, die Integrität
3. In-Nae, das Durchhaltevermögen, die Geduld
4. Guk-Gi, die Selbstdisziplin
5. Beakjul-bool-gul, die Unbezwingbarkeit
Um diese Ziele zu erreichen, wurden bestimmte Pflichten aufgestellt, welche sich jeder Tae-kwon-do Schüler zu Herzen nehmen sollte. Die Prinzipien besagten beispielsweise, dass Tae-kwon-do niemals missbraucht werden darf und Trainer sowie Höherrangige stets respektvoll behandelt werden.
Im Wesentlichen lassen sich beim Tae-kwon-do 3 Stilrichtungen unterscheiden. Zum einen das traditionelle ITF-Tae-kwon-do, so wie es in den Anfangsjahren dieser Kampfkunst praktiziert wurde, zum andern das reformierte ITF- Tae-kwon-do, wie es von Choi Hong-hi nach 1972 aus der traditionellen Kampfkunst des Tae-kwon-do entwickelt wurde. Als 3. Stilrichtung kann noch das WTF-Tae-kwon-do gesehen werden, das sich in den Folgejahren von 1973 aus dem traditionellen Tae-kwon-do herauskristallisierte. Fast alle in Deutschland ansässigen Verbände, Vereine und Schulen des Tae-kwon-do lassen sich einer dieser 3 Stilrichtungen zuordnen. Die Techniken dieser Stile sind in ihrer Grundform nahezu identisch, dennoch ergeben sich in den einzelnen Körperbewegungen und Bewegungsabläufen sichtbare Unterschiede. Im traditionellen Tae-kwon-do werden Aktionen mit deutlich tieferem Körperschwerpunkt und breiterem Stand ausgeführt, während bei modernen Stilrichtungen ein höherer Stand und eine ständige Auf- und Ab-Bewegung zwischen den einzelnen Aktionen bevorzugt wird.
Wir hoffen, wir konnten in diesem kurzen Artikel Ihr Interesse für den koreanischen Kampfsport Tae-kwon-do wecken und Ihnen einen Überblick über die Entstehung, die Geschichte und die Prinzipien sowie die einzelnen in Deutschland verbreiteten Stilrichtungen geben.
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