Kaum etwas ist in der Gesundheitslehre so umstritten wie die Alternativmedizin. Schulmediziner sehen sie oft noch für Humbug an, obwohl selbst Krankenkassen einige Methoden der alternativen Medizin für sinnvoll und ihre Kosten für erstattungsfähig halten.
Alternativmedizin – ein noch unklarer Begriff
Methoden und Einsatzgebiete der alternativen Medizin

Die verschiedenen Wege der alternativen Medizin lassen sich in vier
Hauptgruppen einteilen:
- Verfahren mit Heilkräutern, gesunden und hilfreichen Nahrungsmitteln, dem Einsatz von Vitaminen und speziellen Diäten. Dabei müssen diese Verfahren keineswegs eine Zulassung als Arzneimittel haben, um Anwendung zu finden.
- Ausgleichende, den Körper und Geist vereinende Methoden. Hierunter fallen Entspannungstechniken, Meditation, aber auch körperbetonte Therapien wie die Alexandertechnik oder Feldenkrais. Yoga, Tai Chi und Qi Gong werden ebenfalls dieser Gruppe zugeordnet.
- In der dritten Gruppen finden sich manuelle Therapien. Chirotherapeutische Maßnahmen, wie etwa die Dorn-Methode, Osteopathie und Massage bieten sowohl Heilung,Linderung und Prävention bei einer Vielzahl von Leiden.
- Das vierte Feld umfasst Verfahren, die Einfluss auf Energiefelder und ihre Störungen haben können. Therapeutic Touch, die heilsame Berührung, wird ebenso dazu gezählt wie Reiki. Auch elektromagnetische Therapien sind Ansätze aus diesem Wirkungsbereich.
Patientenschutz ist wichtig
Sicher müssen alternative Heilmethoden nicht immer das Mittel der Wahl sein. Dass sie aber in Deutschland grundsätzlich erlaubt sind – im Gegensatz zu so manchem Medikament -, sagt doch einiges über ihre Möglichkeiten aus. Zum Schutze der Hilfe Suchenden gibt es für die Ausübung der Heilberufe, die sich mit diesen Methoden befassen, genaue Zulassungsbestimmungen wie etwa die Qualifikation als Heilpraktiker. Seriöse Therapeuten werden auch immer ihrer Pflicht nachkommen, vor Behandlungsbeginn auf Chancen und Risiken der geplanten Anwendung hinzuweisen.
Woran allerdings Patienten denken sollen, wenn sie alternative Methoden in Anspruch nehmen könnten, ist vor allem eines: Wo Wirkungen nicht genau untersucht wurden, sind auch Nebenwirkungen kaum erforscht. Dieses Risiko ist vor allem dann abzuwägen, wenn Alternativmedizin bei Säuglingen und Kleinkindern, bei Kindern oder bei Schwangeren zum Einsatz kommen soll.